Rostock, Thingstätte – Kurzinfo

Rostock- Barnstorfer Wald/ Mecklenburg- Vorpommern

Der erste Mecklenburger Thingplatz war auch Teil des ersten Bauprogramms auf Reichsebene. An der Eröffnungsfeier nahmen 13.000 Rostocker teil. Mit Beginn des Krieges blieb der Thingplatz lange Zeit unbeachtet. Bis in die 1960er Jahre hinein wurde die Anlage noch in der DDR genutzt, seitdem verfällt sie. Heute ist die Thingstätte fast gänzlich aus dem Landschaftsbild verschwunden.[1]

Baubeginn / Einweihung
21.03.1934 / 12.05.1935
                                   
Architekt
Ernst Zinsser, Berlin
                                               
Bezeichnung historisch / zeitgenössisch 
Thingplatz / Platz der Jugend
            
Nutzung historisch

12.05.1935„Neurode. Ein Spiel von deutscher Arbeit“ von Kurt Heynicke
1935Sonnenwendspiel
30.06.1935„Der Arbeit die Ehr‘“ von Heinrich Zerkaulen
1937NSDAP-GautagZentrale Erntedank-Veranstaltung Mecklenburgs
1938Kreisappell der NSDAP„Die Meistersinger“ von Richard Wagner
1939lt. Programm 2 Opern, eine Operette und ein Shakespeare-Stück

[2]
Nutzung zeitgenössisch
Spielplätze und sonstige Freizeitanlagen[3]

Wissenswertes:

Die Rostocker Anlage, die zum ersten Bauprogramm zählte, ähnelt dem Heidelberger Thingplatz, nur mit kleinerem Bühnenhaus wie bei der Thingstätte Loreley. Die zwei Türme am oberen Rande enthalten Regie, Licht- und Verstärker-Anlagen. Die Rednerkanzel auf dem Bühnenhaus zeigt in einem großen Relief den Reichsadler mit Hoheitszeichen. Insgesamt bietet die Thingstätte Rostock Platz für 20.000 Menschen, davon 5.000 Sitzplätze.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Thingstätte für die erste Ostseewoche genutzt und erhielt wegen des Rostocker FDJ-Parlaments 1959 den Namen „Platz der Jugend“, seither finden auf ihr keine Veranstaltungen mehr statt.[5]


[1] Schröder, Karsten, Die Thingstätte in den Barnstorfer Anlagen. NNN, Nr. 20/1994 (30.09.1994), S. 9.) – zu diesem Artikel

[2] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 217; Schröder, 1994, ebd.

[3] Kaule, Martin, Ostseeküste 1933-1945. Der historische Reiseführer, Ch. Links Verlag, Berlin, 2018, S. 58.

[4] Stommer, 1985, ebd.

[5] Schröder, 1994, ebd.

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