Bad Segeberg / Schleswig- Holstein
Optisch betrachtet ist das heutige Freilichtbühnengelände der früheren Thingstätte noch sehr ähnlich. Von Goebbels wurde sie offiziell als „politische Kirche des Nationalsozialismus“ bezeichnet. Inoffiziell vermerkte er verhalten in seinem Tagebuch: „Die Feierstätte ist ganz passabel. Kein Kunstwerk, aber immerhin erträglich.“ Eine recht kritische Einschätzung des Bauwerks, hatte dessen Architekt Fritz Schaller es doch gekonnt verstanden, das Bauprojekt vorteilhaft in die bereits vorhandene Landschaft eines alten Kalksteinbruches einzuhegen. Während der NS- Zeit wurde der Thingplatz, für den wenig später nur noch der Begriff „Nordmark-Feierstätte“ verwendet wurde, so gut wie gar nicht benutzt. Erst ab 1952 zogen die auf dem akustisch vorteilhaften Gelände stattfindenden Karl- May- Festspiele regelmäßig größere Scharen von Besuchern an.[1][2]
Allgemein:
Baubeginn / Einweihung
29.05.1934 / 10.10.1937
Architekt
Fritz Schaller, Berlin
Bezeichnung historisch / zeitgenössisch
Nordmark- Feierstätte[3] / Kalkbergstadion[4]
Nutzung historisch
1938 | Sog. „Führerthing der Nordmarkjugend“, Führungstreffen HJ/ BDM |
Im Rahmen des o.g. | „Die Schlacht der weißen Schiffe“ von Hendrik Herse |
[5][6]
Nutzung zeitgenössisch
Karl- May- Festspiele und Konzerte / https://www.kalkberg-events.de/
Wissenswertes:
Dieser Thingplatz war Teil des offiziellen Bauprogramms und unter den ersten 66.
Die Arbeiter des Reichsarbeitsdienstes kamen während der Bauarbeiten morgens mit Fahrrädern vom nahegelegenen Lager Schafhaus angefahren.
[1] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 217 f.
[2] Bosse, Katharina, Thingstätten, Kerber- Verlag, Bielefeld, 2020, S. 28-30
[3] Bosse, 2020, ebd.
[4] Siehe Link bei „Nutzung zeitgenössisch“
[5] Stommer, 1985, ebd.
[6] Bosse, 2020, ebd.