Thingstätte Góra Świętej Anny Kurzinfo

Thingstätte Góra Świętej Anny ehem. St Annaberg/ Polen

Dass der erste Thingplatz Schlesiens genau dort erbaut werden sollte hatte drei Gründe: Hoch auf dem Annaberg thronte eine Kirche, das Gelände war also bereits religiös bedeutend. Zudem fanden dort 1921 Kämpfe im Rahmen des 3. Oberschlesischen Aufstands statt, in dem deutsche paramilitärische Freikorps in Kämpfe mit polnischen Aufständischen verwickelt waren. So hatte man den nötigen mystischen Heldencharakter an Ort und Stelle, um ergänzend zum geplanten Thingplatz ein Mausoleum zu errichten. Nicht zuletzt ein alter Kalksteinbruch sollte sich als nützlich erweisen, um mit so wenig Sprengungen wie möglich die größte Thingstätte des Reiches zu errichten, in der – je nach Quellenangabe – 30.000 bis 50.000 Menschen Platz gehabt hätten.[1][2]

Allgemein:

Baubeginn / Einweihung
14.07.1934 / 22.05.1938
                        
Architekt
Franz Böhmer, Georg Petrich, Berlin[3]
                                   
Bezeichnung historisch / zeitgenössisch 
„Feierstätte der Schlesier“[4] / Geopark Góra Świętej Anny[5]
            
Nutzung historisch
Keine Aufführungen belegt.

Nutzung zeitgenössisch
Beliebtes Ausflugsziel. Keine offizielle Nutzung.
http://geopark-goraswanny.pl/5/aktualnosci.html 
http://muzeum.opole.pl/o-muzeum/muzeum-czynu-powstanczego/


Wissenswertes:

Das von den Nationalsozialisten erbaute Mausoleum wurde 1945 abgerissen. 10 Jahre später wurde hier – quasi als Kontra- Bau – das „Denkmal der Aufständischen Tat“ errichtet. Am Fuße des St. Annabergs gelegen, gibt es auch ein gleichnamiges Museum.[6][7]


[1] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 205 f.

[2] Wielgosik, Beata, „Annaberg“, in: Bosse, Katharina, Thingstätten, Geymüller-Verlag Aachen 2021, S. 153

[3] Stommer, 1985, ebd.

[4] Wielgosik/ Bosse, 2020, ebd.

[5] Siehe Link bei „Nutzung zeitgenössisch“

[6] Wielgosik/ Bosse, 2020, ebd.

[7] Siehe Link bei „Nutzung zeitgenössisch“