St Goarshausen /Loreley Thingstätte Kurzinfo

St. Goarshausen/ Rheinland- Pfalz

Der erste Thingplatz des ehemaligen Gaues „Hessen- Nassau“, ist auch der Einzige, der von insgesamt sechs geplanten Plätzen realisiert wurde. Geldmangel und zahlreiche Veränderungen in der Bauplanung zogen die Bauzeit zum Schluss über fünf Jahre hin. Er liegt auf dem sog. Galgenkopf,von dem aus der Rhein, der Loreley- Felsen und die Hunsrück- Höhen zu sehen sind. Heute wird das Gelände regelmäßig für Musikveranstaltungen genutzt.[1]

Baubeginn / Einweihung
30.04.1934 / 1939
                                   
Architekt
Hermann Senf, Frankfurt
                                                           
Bezeichnung historisch / zeitgenössisch 
Loreley / Freilichtbühne Loreley

Nutzungsgeschichte

30.04.1934Zwei Sprechchöre „Totenehrung“ und „Spaten rufe Thing“ von W. M. Mund
1939 (zur Einweihung)„Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller

[2]

Nutzung zeitgenössisch 
https://www.loreley-freilichtbuehne.de/hausordnung/im-wandel-der-zeit/


Wissenswertes:

Während der Zuschauerraum in seiner ovalen Form aus dem ursprünglichen Entwurf bleiben sollte, wurden bis zum schlussendlichen Ausführungsentwurf vom 21.06.1934 vor allem der Bühnenbereich und die Bauten für die technische Einrichtung mehrmals verändert. Man versuchte sich in der Nachahmung der „Parade-Thingstätte“ in Heidelberg, was vor allem das Bühnenhaus mit den breiten, aufmarschtauglichen Treppen betraf. Dennoch musste dieses Gebäude aber zum Wohle der freizuhaltenden Sicht auf den Rhein so niedrig wie möglich gehalten werden. Mehrere flankierende Bastionen beherbergten Fahnenmasten, so wie Technik in Form von Scheinwerfern und Lautsprechern. Aufmarschflächen und Zeltplätze sind von der Zugangsseite aus der Anlage vorgelagert. Bis zu 14.500 Personen – davon ein Drittel Sitzplätze – konnte die Anlage fassen.

Um zwischenzeitlich zu verhindern, dass der Thingplatz zu einer Bauruine werden würde, bezuschusste das Reichspropagandaministerium den Bau 1936 mit 50.000 RM, einen weiteren Betrag in derselben Höhe musste der Gau selbst nochmals investieren.[3]


[1] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 215

[2] Ebd.

[3] Ebd.