Schwarzenberg/ Sachsen
Ein ehemaliger Granitsteinbruch diente für diese Thingstätte als Bauort, anders als sonst für Moshamers Entwürfe charakteristisch, in exponierter Hanglage. Auch in Schwarzenberg schossen die Baukosten entgegen der anfänglichen Kostenvoranschläge nach oben, weshalb die Fertigstellung erst vier Jahre später erfolgte.[1]
Baubeginn / Einweihung
11.03.1934 / Mai 1938
Architekt
Ludwig Moshamer, Berlin
Bezeichnung historisch / zeitgenössisch
Grenzlandfeierstätte, ab 1950 „Wilhelm-Pieck-Feierstätte“[2] / Waldbühne
Nutzung historisch
1938 | Weihespiel von Thilo Schellers[3]„Frankenburger Würfelspiel“ von Möllers |
04.06.1939 | „Tonnenberg“ von Basner (geplant) |
[4]
Nutzung zeitgenössisch / Link
Zahlreiche Events, Konzerte, Festivals / https://waldbuehne-schwarzenberg.de/
Wissenswertes:
Die Thingstätte in Schwarzenberg ist heute mit 21.000 konzipierten Plätzen[5] die größte Freilichtbühne im Freistaat Sachsen.[6] Die – auch aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen in der Hanglage[7] – erheblichen Kostenüberschreitungen gegenüber den Voranschlägen führten dazu, dass das Propagandaministerium und das Land den Bau mit Finanzierungshilfen unterstützen mussten. In den Jahren 1938 und 1939 spielte in Schwarzenberg die Spielgemeinschaft der Freilichtbühne in Ehrenfriedersdorf.[8] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Thingstätte in „Wilhelm-Pieck-Feierstätte“ umbenannt und diente u.a. der Ausrichtung von Propagandaveranstaltungen der DDR.[9]
Heute wird die Freilichtbühne für „Großveranstaltungen aller Art“ und insbesondere für Open-Air-Konzerte genutzt.[10]
[1] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 217.
[2] Schmeitzner, Mike / Weil, Francesca, Sachsen 1933 – 1945. Der historische Reiseführer, Ch. Links Verlag, Berlin, 2014, S. 37.
[3] Seifert, Manfred, Kulturarbeit im Reichsarbeitsdienst, Waxmann-Verlag, Münster/New York, 1996, S. 307.
[4] Stommer, 1985, ebd.
[5] Schmeitzner / Weil, 2014, ebd.
[6] Jähne & Wagner GbR, Webpräsenz der Waldbühne Schwarzenberg, Link: https://waldbuehne-schwarzenberg.de/geschichte.php[abgerufen am 17.03.2020].
[7] Weihsmann, Helmut, Bauen unterm Hakenkreuz, Promedia- Verlag Wien, 1998, S. 202.
[8] Stommer, 1985, ebd.
[9] Schmeitzner / Weil, 2014, ebd.
[10] Jähne & Wagner GbR, Webpräsenz der Waldbühne Schwarzenberg, Link: https://waldbuehne-schwarzenberg.de/geschichte.php[abgerufen am 17.03.2020].