Braunschweig- Nußberg/ Niedersachsen
Der Braunschweiger Platz war einer der 66 des ersten Bauprogramms. Sie wurde in einem alten Steinbruch des Nußberges unweit der Innenstadt errichtet und bildete zusammen mit dem Dom, der Gruft Heinrichs des Löwen, dem Landestheater und dem Aufmarschgelände der Stadt, das später SA- Feld genannt wurde, eine städtebaulich ansprechende Achse. Die Thingstätte ist heute verfallen und außer einigen Treppenstufen kaum noch sichtbar.[1]
Baubeginn / Einweihung
21.03.1934 / 18.08.1935
Architekten / Bearbeitung
Fritz Schaller, Ernst Zinsser, Berlin / Robert Dirichs, Braunschweig
Bezeichnung historisch / zeitgenössisch
Weihestätte am Nußberg
Nutzung historisch
18.08.1935 | „Übergabespiel“ von Karl Fischer |
18.08.1935 | Thingspiel „Ewiges Volk“ von Wolfram Brockmeier und der Musik von Karl Wittkopp |
1936 | Mehrere Kundgebungen |
1937 – 1939 | Braunschweiger Festspiele mit insgesamt 11 verschiedenen Aufführungen, darunter „Alkestis“ von Christoph Willibald Gluck |
1937 (Braunschweiger Festspiele) | „Frankenburger Würfelspiel“ von Eberhard Wolfgang Möller |
1938 (Braunschweiger Festspiele) | „Nibelungen“ I +II von Friedrich Hebbel |
1939 (Braunschweiger Festspiele) | „Hochverräter“ von Curt Langenbeck Beethovens 9. Sinfonie Sing- und Tanzspiel „Glaube und Schönheit“ |
14. – 24.05.1939 19.05.1939 und 20.05.1939 | 4. Reichsführerlager der Hitlerjugend Im Rahmen dessen: „Schlacht der weißen Schiffe“ von Henrik Herse |
[2]
Nutzung zeitgenössisch
Naherholungsgebiet, bewaldet
Wissenswertes:
Zur Thingstätte und dem oben beschriebenen Peripherie- Ensemble sollte als klassisch vorgesehenes Pendant ein Kriegerdenkmal in Form eines „Blutzeugendenkmals“ errichtet werden, als Stilisierung des NS- Märtyrertums. Als eine Art NS- Kathedrale sollte es die Krönung der Gesamtbaumaßnahmen werden. Wegen der fehlenden finanziellen Mittel im Vorabend des Zweiten Weltkrieges, wurde dieses Vorhaben nicht mehr realisiert. [3]
[1] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 209 f.
[2] Ebd.
[3] Bein, Reinhard, Zeitzeichen. Stadt und Land Braunschweig 1930–1945, Döring- Verlag Braunschweig, 2000,
S. 11