Zusammenfassung zum historischen Artikel »Der Braunschweiger Thingplatz« von Baurat Robert Dirichs, veröffentlicht am 9. Oktober 1935 im Zentralblatt der Bauverwaltung vereinigt mit der Zeitschrift für Bauwesen, Heft 41, S. 81-85. Die Zeitschrift beinhaltete Nachrichten der Reichs- und Staatsbehörden während des Nationalsozialismus, herausgegeben wurde sie im Pr. Finanzministerium.
Im März 1934 wurde in Braunschweig mit dem Bau eines Thingplatzes begonnen. Zu dieser Zeit war die Thingbewegung noch sehr jung, weswegen der damalige braunschweiger Baurat und Autor des Artikels Robert Dirichs der Errichtung der Stätte eine besondere Bedeutung für die Weiterentwicklung der Thingidee zusprach. Als Ort für die Anlage wurde ein Steinbruch auf dem Nußberge gewählt, dessen Steine im Mittelalter für Kirchenbauten dienten. An diesem Platz wurden alle geschichtlichen, geografischen und propagandistischen Ansprüche der Nationalsozialisten erfüllt.
Nach 1,5 Jahren Bauzeit eröffnete der Thingplatz. Die Architektur entsprach im Wesentlichen den Idealvorstellungen der Nazis zur Thingplatzbewegung. Sie gliederte sich in drei Teile: dem Platz für die Zuschauenden, der Spielbühne und dem Aufmarschplatz für die Mitspielenden. Besonders hervorgehoben wird in dem Zeitschriftenbericht die Tatsache, dass die einzelnen Abschnitte sich nicht klar voneinander trennten; vielmehr gingen die Teilbereiche ineinander über. Dadurch stand nicht das Schauspiel im Fokus, sondern die Versammlungen als „Volksgemeinschaft“.
Weitere Informationen aus Sicht der Nationalsozialisten zu dem Braunschweiger Thingplatz finden Sie in dem vom damaligen Baurat Robert Dirichs verfassten Artikel „Der Braunschweiger Thingplatz“ vom 9. Oktober 1935. Archiv: Katharina Bosse