Heidelberg / Baden- Württemberg
Im Bauprogramm der ersten 66 Thingplätze und ursprünglich für bis zu 40.000 Zuschauer konzipiert, wurde die Anlage auf dem Heiligenberg in einer zur Hälfte verkleinerten Form eingeweiht. Dieser Thingplatz war ein Prestige- Objekt der nationalsozialistischen Führung. Goebbels persönlich wohnte der Einweihung bei. Bei der Fertigstellung gab es zahlreiche Probleme. Die veranschlagten Kosten in Höhe von 135.000 RM entwickelten sich bis zur Einweihung auf über 600.000 RM. Die tontechnische Ausstattung der Thingstätte war eine der modernsten ihrer Zeit. 1
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Baubeginn / Einweihung
April 1934 / 22.06.1935
Architekt
Hermann Alker, Karlsruhe
Bezeichnung historisch / zeitgenössisch
Heidelberger Thingstätte[4]
Nutzung historisch
22.06.1935 | Sonnwendfeier: „Volkskantate für Männerchor und Knabenstimmen ‚Heiliges Vaterland‘“ von Franz Philipp |
20.07.1935 – Weitere vier Aufführungen | Reichsfestspiele: „Der Weg ins Reich“ von Kurt Heynicke |
1936 | Gausonnwendfeier |
1937 | Gausonnwendfeier |
03.07.1937 11.07.1937 | „Der Feldherr und der Fähnrich“ von Walter Erich Schäfer |
26.09.1937 | „Oratorium der Arbeit“ von Georg Böttcher |
1939 – Zwei Aufführungen | „Braut von Messina“ von Friedrich Schiller |
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Nutzung zeitgenössisch
Es finden keine offiziellen Veranstaltungen mehr statt. Wanderrouten, Geo- Cashing und ein Restaurant sind aber weiterhin Besuchermagneten.
Wissenswertes
Entgegen heutiger, immer wieder geäußerter Annahmen gab es auf dem Gelände keine historische germanische Thingstätte.[7]
[1] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 103 ff. und S. 211
[2] Bosse, Katharina, Thingstätten, Kerber- Verlag, Bielefeld, 2020, S. 56
[3] Dussel, Konrad, Kult oder Komödie? Heidelberger Theater im Nationalsozialismus, Vortrag am 24. April 2001 in Heidelberg, S. 2
[4] Stommer, S. 211
[5] Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 103 ff. und S. 211
[6] Dussel, Konrad, Kult oder Komödie? Heidelberger Theater im Nationalsozialismus, Vortrag am 24. April 2001 in Heidelberg, S. 2
[7] Lurz, Meinhold: Die Heidelberger Thingstätte. Kunst als Mittel politischer Propaganda,Heidelberg, 1975, S. 51
- Stommer, Rainer, Die inszenierte Volksgemeinschaft, Jonas- Verlag Marburg, 1985, S. 103 ff. und S. 211 [↩]